Sonntag, 13. März 2011

Der Abschlussreport

Verrückt. Jetzt bin ich auf den Tag genau schon wieder zwei Wochen in Deutschland und habe eine Woche Standdienst auf der CeBIT und eine Woche im Büro erfolgreich überstanden. Dabei wollte ich euch doch noch rückblickend ein bisschen Statistik nicht vorenthalten. Aber hier in Deutschland scheint die Zeit echt viel schneller zu vergehen als in Neuseeland. Vorgestern habe ich mal mit Eliza aus Christchurch telefoniert, um zu fragen, wie es ihr so geht. Sie erzählte mir, dass sie inzwischen eine Woche lang wieder Strom gehabt haben, aber immer noch täglich ziemlich heftige Nachbeben zu spüren bekommen (und jetzt geht es ja sogar auch noch in Japan zur Sache - echt gruselig, wenn man das jetzt so im Fernsehen sieht). Nichtsdestotrotz hat Eliza ihren Humor nicht verloren und immer noch Kraft, wie sie mir versichert. Wir sollen sie doch bitte unbedingt irgendwann noch einmal besuchen kommen und dann so lange bei ihr übernachten wie wir wollen. Was für ein nettes Angebot, aber so herzlich sind sie halt, unsere Kiwis. Doch vielleicht warten wir mit unserem Besuch dann lieber erstmal ab, bis sich die Lage in Christchurch wieder stabilisiert hat.

Hier kommen nun erstmal die versprochenen Daten und Fakten von unserer Reise:

(c) by the University of Michigan
  • Reisetage: 31
  • Davon in Neuseeland: 26
  • Geschossene Fotos: 19.222
  • Gedrehte Filmclips: 393
  • Anzahl Flüge: 11
  • Anzahl Flughäfen: 14
  • Zurückgelegte Flugstrecke: ~ 50.000 km
  • Flugzeit: ~ 70 Stunden
    (zzgl. > 30 Std. Wartezeit)
  • Zurückgelegte Fahrstrecke (nur mit dem Mietfahrzeug): 3.917 km
  • Davon auf Nordinsel: 1.803 km
  • Davon auf Südinsel: 2.114 km
  • Unterkünfte (Nächte): 13 (26)
  • Davon 8x B&B, 2x Hotel, 3x Motel
  • Gastgeber (Hosts): 13
  • Tourguides: 11

Übrigens sorry an diejenigen, die gerne hier kommentiert hätten, aber das bisher nicht machen konnten. Ich bin immer davon ausgegangen, dass hier jeder ein Kommentar schreiben kann. Jetzt habe ich den Fehler in den Einstellungen endlich ausfindig machen können und würde noch mal alle herzlich bitten, einen kleinen Kommentar zu hinterlassen. Da würde ich mich echt drüber freuen! :)

Falls ihr noch mehr über meine Reise wissen wollt, schreibt mich einfach an. Ansonsten verabschiede ich mich an dieser Stelle hier aus dem Blog und wünsche allen alles Gute!

Vielen Dank fürs Lesen und vielleicht trifft man sich irgendwann einmal in Aotearoa, dem schönsten Ende der Welt!

Euer Daniel

PS: Werde in den nächsten Tagen mal versuchen mit CEWE ein Fotobuch zu erstellen... vielleicht gewinne ich ja sogar noch ein iPad dazu! :) Ihr könnt ja auch euer Glück versuchen, wenn ihr noch Fotos in Form eines Buchs verewigen wollt.

Canonical-Test... iluwoplegandi

Donnerstag, 24. Februar 2011

Destiny - Destination

Nelson ist wunderschön. Obwohl es eigentlich ja gar nicht mehr auf unserem Reiseplan stand, sind wir im Nachhinein doch ganz froh, dass es uns aufgrund des "Canterbury Earthquakes" hierhin verschlagen hat. Traumhafte Strände, Sonnenschein, ein modernes kleines Städtchen und leckeres Essen. Hier ist die Welt noch in Ordnung - und das, obwohl nur 250 km entfernt die Lage einem Kriegsgebiet gleicht und die Menschen ums Überleben kämpfen - ein sehr bizarres Gefühl. Und zu allem Überfluss heißt unsere Unterkunft hier auch noch "Destiny Motel", was auf deutsch so viel wie "Schicksal" bedeutet...

Da unser Ausweichflug nach Auckland erst heute Abend um 20 Uhr (+12 Std. gegenüber eurer Zeit, falls ihr's immer noch nicht wissen solltet) geht haben wir uns noch einen schönen Tag hier gemacht, um den Urlaub entspannt ausklingen zu lassen und vor dem langen Flug ein bisschen zu relaxen. Also schlenderten wir bei bestem Wetter noch ein bisschen durch die Innenstadt, machten einen kleinen Strandspaziergang und ließen uns in einem Strandcafé noch einmal so richtig verwöhnen. Jetzt sitzen wir am Nelson Airport (unser Gepäck wurde schon eingecheckt) und warten auf unseren Boarding-Aufruf.

Sobald wir heute Abend in Auckland landen, werden wir uns dort eine gemütliche Ecke suchen, in der wir es bis zum nächsten Morgen aushalten können. Ein Hotel würde sich für die paar Stunden nicht lohnen und müsste schon unmittelbar neben dem Airport sein, wo wahrscheinlich eh alles ausgebucht sein wird aufgrund der vielen flüchtenden Touristen. Aber das werden wir auch noch überstehen.

Wenn bis dahin alles gut geht, wird der restliche Rückflug wie geplant verlaufen. Wir fliegen dann nur eben von Auckland statt Christchurch nach Sydney, dann nach London über Bangkok und letztendlich nach Düsseldorf. Am Samstag um 11.30 Uhr deutscher Zeitrechnung ist die Landung geplant.

Falls dies bereits mein letzter Blogeintrag sein sollte, möchte ich mich an dieser Stelle schon einmal bei allen fleißigen Lesern und den vielen Kommentaren bedanken - und möchte alle "unkommentierenden" Leser recht herzlich dazu ermuntern, sich doch auch noch einmal zu einem Kommentar aufzuraffen, damit ich überhaupt mal sehe, wer so alles mitgelesen hat.

Vielen Dank und bis bald!

Mittwoch, 23. Februar 2011

EARTHQUAKE!!!

Leute, Leute, Leute... Vergessen wir mal den Sonntag und Montag - da sind wir eh nur umher gefahren, mal nach Süden, mal nach Norden und haben uns ein paar schöne Ecken (Leuchttürme, Wasserfälle etc.) angeguckt. Am Montagabend haben wir in unserer Unterkunft auf dem Mount Pleasant in Christchurch eingecheckt. Wir waren alle nicht sehr begeistert von der Unterkunft mit "Kellerwohnungsflair" und der etwas schroffen älteren Engländerin, sodass Silvia noch am gleichen Abend über unseren Reiseanbieter Umfulana eine Umbuchung auf eine andere Unterkunft arrangiert hat.

Am nächsten Morgen, sprich gestern (Dienstag), verließen wir unsere Wohnung, um im Stadtteil Riccarton in "Lorenzo's Motor Lodge" einzuchecken. Diese Unterkunft war schön zentral gelegen neben dem Stadtpark von Christchurch und nur 15 min. Fußweg vom Stadtzentrum entfernt. Nach dem Einchecken machten wir uns also zu Fuß auf in die City, ein bisschen Sightseeing betreiben. Die beste Möglichkeit dies hier zu tun, ist eine Runde mit der alten Tram (Straßenbahn) zu drehen, die einen an den Sehenswürdigkeiten vorbeifährt und noch dazu kommentiert.

Wir stiegen am Art Centre ein, fuhren genau eine Runde mit und hätten die nächste Station wieder aussteigen müssen, als wir gerade den Cathedral Square (Stadtkern) passierten und die Tram plötzlich zu poltern und schwanken begann, als wenn sie über irgendetwas Großes aus Versehen drübergefahren wäre. Doch dann schweifte unser Blick aus dem rechten Fenster und wir konnten unseren Augen nicht glauben: Wie im Film sahen wir ein altes Hochhaus, das hin und her schwankte und schließlich in sich wie ein Kartenhaus zusammenbrach, während wir in der Tram immer noch durchgeschüttelt wurden bis der Fahrer ein lautet "JESUS!" rief, sich an den Armaturen festklammerte und die Türen öffnete, um alle aussteigen zu lassen. Lautes Poltern und Grollen, Schreie, Straubwolken, Menschen, die aus den Gebäuden auf den Square strömten. Alles lief wie ein Film vor uns ab und keiner von uns realisierte in dem Moment, was hier gerade wirklich geschehen ist bzw. immer noch geschieht.

Als wir drei die Straßenbahn verließen, um uns der Menschenmenge auf dem Platz anzuschließen, sahen wir schockiert auf die Cathedral, an der wir gerade noch vorbeigefahren waren und Fotos geschossen hatten, die nun in Schutt und Asche lag. Davor ein unter den Trümmern begrabenes Auto. Unser Blick schweifte einmal um den ganzen Platz und nach und nach erkannten wir immer mehr das Ausmaß der Zerstörung. Eine alte Dachkuppel, die in unmittelbarer Nähe zur Tram stand, hatte starke Risse bekommen und wird wohl durch die vielen Aftershocks (Nachbeben), die noch gekommen sind, mittlerweile abgestürzt sein.

Ein paar Aftershocks später wurde der Stadtkern evakuiert, Menschenmassen bahnten sich einen Weg durch die Trümmer in die äußeren Stadtbezirke - und wir mittendrin. Auf unserem Weg, der eher einem Umherirren durch eine Geisterstadt glich, sahen wir noch unzählige eingestürzte Gebäude, Unmengen an vulkanischem Matsch, der überall aus dem Boden hervorquirlte, große Risse und Verschiebungen im Asphalt und zersprungene Glasscheiben in nahezu allen Gebäuden. Aufgrund zahlreicher Gaslecks mussten wir immer wieder Umwege in Kauf nehmen und konnten uns glücklicherweise bei ein paar Jugendlichen, die einen funktionierenden Fernseher vor ihr kaputtes Haus gestellt hatten, mit den ersten Nachrichten versorgen. Erdbebenstärke 6.3, das Epizentrum nur 5 km unter dem Mount Pleasant, wo wir glücklicherweise noch am Morgen ausgecheckt hatten. Die Gegend dort wird wohl jetzt unbewohnbar geworden sein. Manche Stadtbezirke wurden komplett überflutet. Zufahrtsstraßen sind vielerorts unpassierbar geworden. Die Zahl der bestätigten Todesopfer beträgt momentan 65, könnte aber noch auf eine Zahl von mindestens 200-400 Menschen steigen, da Hunderte noch in den Trümmern vermutet werden.

Als wir gerade wieder unseren Stadtplan zücken, spricht uns eine nette Neuseeländerin an, um uns ihre Hilfe anzubieten, Eliza. Eliza wohnt nur ein paar Blocks entfernt und verspricht uns, uns zu unserer Wohnung zu fahren, sobald der Verkehr dies irgendwie zulassen würde. Bis dahin könnten wir bei ihr warten und uns mit Essen und Trinken versorgen - vorausgesetzt ihr Haus steht noch. Und es stand noch - ein Glück! Sie hat ein sehr modernes Haus (Ironie des Lebens: für den morgigen Tag war ein Termin mit dem Erbeben-Inspekteur angesetzt), doch in diesem Haus sah es dennoch aus wie nach einem Bombenangriff. Kein Strom, kein Wasser, Fernseher heile, Mikrowelle nicht. Aber das Telefon ging noch. Nach ein paar erschreckend starken Nachbeben (Stärke 5+) entschließen wir uns, fortan im Hinterhof auf Gartenstühlen zu verweilen bis sich der rege Flucht- und Rettungsverkehr etwas beruhigt hat. Eliza hat bereits die letzten zwei großen Beben erlebt und schafft es ganz gut, uns durch ihre ruhige Art und ihren Kiwi-Humor etwas zu beruhigen. Ihr graust es bloß vor dem Aufräumen ihrer Wohnung und sie macht sich um nichts mehr Sorgen, als dass es in ihrer Küche nach gemischten Alkoholsorten riecht und ihre tolle rote Mikrowelle nun Schrott ist.

Immer wieder hören wir Helikopter über der Stadt kreisen, die teilweise damit beschäftigt sind, ein Großfeuer im Stadtzentrum aus der Luft zu löschen. Es riecht nach Rauch. Krankenwagen und Polizei flitzen regelmäßig vor dem Haus vorbei, während wir wieder und wieder die Erde rumoren hören und leichte Beben verspüren. Gut 1,5 Stunden später will Eliza den Versuch starten, uns zu unserer Unterkunft zu fahren, die das Beben hoffentlich überlebt hat. Wir brauchen zwar durch die vielen Umwege eine halbe Ewigkeit, doch schafften es letztendlich tatsächlich, heile bei der Wohnung anzukommen. Unser Auto hat's auch überlebt. Gott sei Dank! Also Koffer packen, Motelzimmer in Blenheim reservieren und nichts wie raus aus der Stadt. Unser Benzin reicht nur noch für ca. 250 km - unser Zielort ist jedoch 300 km weit entfernt und es ist mittlerweile schon 17.30 Uhr. In Christchurch selbst sind eh alle Tankstellen geschlossen, also versuchen wir unser Glück weiter außerhalb. Doch vor den ersten Tankstellen, die noch geöffnet haben, haben sich bereits lange Schlangen gebildet, sodass viele recht schnell komplett "leergetankt" waren. Einige Kilometer weiter dann die erlösende Tankstelle, bei der es klappte - auch einige Ambulanzfahrzeuge nutzten die Gelegenheit, hier noch einmal aufzutanken, bevor sie wieder in den Stadtkern von Christchurch zurückfahren würden.

Rainer fuhr dann die ganze fünfstündige Strecke an der Ostküste entlang Richtung Norden, bis wir schließlich um 22.30 Uhr nach einem kurzen Stop bei McDonald's (unsere 1. "richtige" Mahlzeit für heute) in unserer Unterkunft in Blenheim ankamen. SCHLAFEN.

Am heutigen Morgen bemühte sich Silvia dann um die Umbuchung unseres Rückflugs, der eigentlich von Christchurch starten sollte, da wir dort ganz bestimmt nicht noch einmal runterfahren werden - selbst wenn der Flughafen bis dahin wieder geöffnet hat. Man rechnet mit mehr oder weniger starken Nachbeben noch monatelang. Mittlerweile haben wir einen Alternativflug von Auckland ausgehend gebucht und sind heute noch weiter nach Nelson gefahren, von wo aus wir morgen Abend hoffentlich im Flieger nach Auckland sitzen werden.

Falls ihr Bilder in diesem Blog erwartet habt: Schaltet den Fernseher ein oder guckt euch die Fotostrecke auf Spiegel Online an... die Tram, die dort abgebildet ist, ist die, in der wir Sekunden vorher noch saßen.

Samstag, 19. Februar 2011

Edinburgh II

(Vorweg zur Info: Seit unserer Abfahrt von Te Anau am Freitag hatten wir keinen Zugriff auf's Internet. Inzwischen sind wir in unserer letzten Station Christchurch eingetroffen, doch dazu später mehr. Jetzt erst mal nachträglich noch die Zusammenfassung der Geschehnisse der vergangenen Tage...)

Der gestrige Tag war mal wieder ein Tag, den wir größtenteils im Auto verbracht haben. Auf der Strecke Te Anau nach Dunedin (sprich: Deniedn) legten wir nur einen kurzen Kaffeestop in Gore und einen Tankstop in Balclutha ein. Die mit schottischen Wurzeln behaftete Stadt ist mit über 100.000 Einwohnern für neuseeländische Verhältnisse recht groß und begrüßte uns mit passend britisch-regnerischem und recht frischem Wetter. Unser deutschsprachiger Gastgeber Lutz war etwas überrascht, als wir schon um 14 Uhr vor der Wohnung standen, verriet uns aber per Telefon, dass der Schlüssel unter der Fußmatte zu finden sei. Nachdem wir unsere Sachen gerade in das typisch neuseeländische Ferienhaus mit dem eingängigen Namen "The Lodge" geladen hatten, kommt Lutz auch schon auf den Hof gefahren. Er gibt uns einige interessante Infos über Dunedin und schnackt noch ein bisschen mit uns über sein Leben vor und nach dem Auswandern nach Neuseeland vor 20 Jahren - sehr netter Typ, dieser Hamburger Jung, Jahrgang 1955.


Unser Ferienhaus liegt wieder etwas außerhalb von der eigentlichen Stadt, genau genommen auf der Halbinsel Otago, in der Broad Bay, wieder mit unverbautem Blick aufs Wasser (ein- und ausfahrende Tanker und Kreuzfahrtschiffe einbegriffen). Nach dem Schnacken mit Lutz fand gestern nicht mehr viel statt: Albatrosse und Seerobben beobachten an der äußersten Spitze der Otago Halbinsel, Dinieren im "1908 Café" und hoffnungsvolles, aber erfolgloses Warten auf Pinguine in der Sandfly Bay.

Nach einem tollen Frühstück (das erste Mal Baguette und Wurst hier!), dass Lutz uns schon gestern vorbereitet vorbeigebracht hat, wollten wir uns heute mal die Innenstadt genauer angucken - das nasskalte Wetter hätte eh nicht viel anderes zugelassen. Zu unserem Glück und um die schottische Atmosphäre perfekt zu machen, fanden heute auch noch die neuseeländischen Meisterschaften im Dudelsackspielen in Dunedin statt. Uns dröhnen jetzt noch die Ohren! Aber ein klasse Erlebnis, eine ganze Stadt voller Dudelsacktruppen zu hören und sehen. Ansonsten hat Dunedin nicht sooo viel schönes zu bieten: Alter Bahnhof, anglikanische Kirchen, Museum, andere ältere Gebäude im britischen Stil, eine große Universität, aber auch eine Brauerei (Speight's) und Schokoladenfabrik (Cadbury). Bei letzterer kamen wir allein schon Rainer zu liebe, nicht umhin, eine kleine Führung zu buchen - Höhepunkt dabei war ein Schoko-Wasserfall und die Geschmacksprobe von warmer Schokocreme. Lecker!

Zum Abschluss des Tages gab's noch eine Privatführung durch ein Pinguinreservat, da wir uns nicht schon wieder auf gut Glück einfach so an einen Strand begeben wollten, um Ausschau zu halten. Wir bekamen ein paar Pinguine auf der Krankenstation und ein paar an bekannten Nistplätzen zu sehen. Und bei unserem Glück (und auch zur Freude unseres Führers) kamen noch zwei Pinguine gerade aus den Fluten des Pazifiks zurück, um sich einen Schlafplatz an Land zu suchen.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Doubtful Sound Cruise

Nach dem Nervenkitzel am gestrigen Tag ging's heute entschieden ruhiger zu. Vom geschichtsträchtig klingenden Hafen "Pearl Harbour" in der Ortschaft Manapouri starteten wir unseren heutigen Tagesauflug mit einem Katamaran, der uns zum Westarm des Manapouri Lakes brachte. Dort angekommen, ging's dann mit einem Reisebus über enge Schotterpisten mitten durchs Regenwaldgebirge zum "Deep Cove Harbour" am Doubtful Sound, dem zweitgrößten Fjord Neuseelands. Von dort wiederum stiegen wir an Bord eines wesentlich größeren Katamarans, der uns einmal quer durch den Fjord bis zur Mündung in die Tasman Sea schipperte. Innerhalb des Fjords war es - nicht zuletzt durch die rasanten 21 Knoten, die wir größtenteils gefahren sind, unfassbar stürmisch, aber dafür recht sonnig. An der Mündung zum offenen Ozean erwarteten uns dann überraschenderweise auch noch eine ganze Horde Seebären, die sich auf wuchtigen und der Meeresbrandung trotzenden Felsen sonnten.

Auf dem Rückweg entführte uns der Reisebus noch in ein unterirdisches Wasserkraftwerk, das mit der kinetischen Energie des Wassers angetrieben wird, wenn dieses vom Manapouri Lake in den tiefer gelegenen Doubtful Sound fließt. Übrigens: Habt ihr schon mal ein Wendemanöver mit einem Reisebus in einem sechs Meter breiten Tunnel unter Tage erlebt? Ein großes Lob noch mal an unserem Busfahrer John Lockie an dieser Stelle, der das in nur drei Zügen gemeistert hat.

Es muss so um die 18 Uhr gewesen sein, bis wir endlich wieder in Pearl Harbour festmachen und die letzten 25 km zurück nach Te Anau mit dem Auto zurücklegen. Dort angekommen, genießen wir noch unser Abendessen im Westernrestaurant "The Ranch" und machen uns dann auf den Weg zurück in unsere Wohnung, um die letzten Sonnenstrahlen über dem Lake Te Anau und den Bergen zu genießen.